Aufstehen und Laufen

Ergänzend zu unserem letzten Blog-Beitrag zum Thema „Drehen und Krabbeln“ schauen wir diesmal auf einen weiteren einmaligen Entwicklungsschritt in der Fortbewegung: das Aufstehen und Laufen unserer Tragezwergerl!
Während Bewegungsspiele in einer Kurseinheit noch gut funktionieren, mag dein Baby nur zwei Wochen später vielleicht nicht mehr so richtig mitmachen. Viel interessanter scheint das Spielzeug da drüben zu sein – und schon startet es seine ersten noch wackeligen Gehversuche dorthin.

Ab wann sollte dein Baby stehen/gehen können?

Zwischen dem 10. bis 12. Monat kommen die meisten Babys vom Sitzen in den Stand.
Mit 13 Monaten gehen viele Kleinkinder ohne Hilfe, bis zum 15. Monat können es fast alle.
Die Voraussetzung zum Aufstehen ist u.a. das Gleichgewicht im Langsitz: dein Baby sitzt frei mit geradem Rücken und locker gestreckten Beinen, während kein Abstützen mit den Armen mehr notwendig ist.

Wie kommt dein Baby vom Stand zum Gehen?

In hohen Positionen wird es zunächst versuchen, das Gleichgewicht zu finden, indem es sich mit beiden Händen an einer Wand oder einem Gegenstand festhält. Von da an ist es eine Frage des Vertrauens und der Balance. Ist das Stehen mit Anhalten sicher möglich, kannst du möglichweise ein Seitwärtsgehen beobachten. Danach werden langsam und nacheinander die Hände gelöst, um frei zu stehen. Das freie Gehen beginnt dann in der Regel damit, dass zunächst kurze Strecken überwunden werden.

Wie kannst du das (Auf)stehen zu Hause fördern?
  • Setze dein Baby vor ein Sofa, damit es versucht, sich daran hochzuziehen.
  • Unterstütze dein Kind, nach dem Stehen auf dem Po zu landen anstatt vornüber umzufallen. Zeige ihm also, wie es die Knie beugen und sich dann hinsetzen kann.
  • Ermutige dein Baby bei unvermeidlichen kleinen Rückschlägen und lobe es, wenn es immer wieder von Neuem versucht, auf die Beine zu kommen. Vermittle ihr/ihm nicht, dass ihre/seine Versuche zu gefährlich seien, sondern biete besser eine Hand als Unterstützung an, damit noch ein Versuch gestartet werden kann.
Wie kannst du das Gehen zu Hause fördern?
  • Stelle oder knie dich vor dein Kind, halte es an den Händen und führe es zu dir hin. Hier bietet sich auch ein Rutschauto an, an dem es sich festhalten und das es vorwärtsschieben kann. Achte darauf, dass dieses stabil ist und eine breite Basis hat, also nicht wackelt oder leicht umfällt.
  • Richte „Rettungsinseln“ ein (z.B. Sitzkissen oder kippsichere Hocker) – diese geben Sicherheit und Halt für Zwischenstopps.
  • Mach dein zu Hause „Baby sicher“, indem du auf kippsichere Möbel achtest und scharfe Ecken und Kanten verkleidest.
  • Lauflernhilfen: Lauflernwagerl oder Türhopser werden heute generell nicht mehr empfohlen, weil die Haltung in diesen Systemen die gesunde Entwicklung der oberen Beinmuskulatur hemmt. Außerdem lernt das Kind nicht, das Gleichgewicht bei einer seitenwechselnden Verlagerung zu halten, die aber für das Gehen nötig ist. Zudem bergen Lauflernwagerl hohe Unfallrisiken.
  • Schuhe: Barfuß zu laufen, fördert die Koordination und Balance, daher solltest du dein Kind so oft es geht barfuß laufen lassen. Auf kalten Böden können ruhig Rutschsocken verwendet werden. Schuhe braucht dein Zwergerl theoretisch nur draußen.

Noch ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Sollte dein Kind, nachdem es schon laufen kann, endlich/noch einmal zu krabbeln beginnen, lass es unbedingt zu. Kreuzkoordiniertes Krabbeln ist wichtig für die Gehirnentwicklung (siehe vorheriger Blog-Beitrag) und die Kleinen verlernen das Gehen deswegen nicht. 😉