Mutti trägt 3/3 – Tragesysteme im Überblick

In unserer Serie Mutti trägt konntest du bereits viel zum Thema „Tragen“ erfahren. Im letzten Teil – Tragesysteme im Überblick – erfährst du von Faktoren, die für deine perfekte Tragehilfe relevant sind.

Grundsätzlich kannst du zwischen dem Tragetuch, das je nach Gefühl der Mama und Größe des Kindes gewickelt bzw. verknotet wird, und der „fertigen“ Tragehilfe unterscheiden. Wichtig ist, dass das gewählte System die Gesundheit der tragenden Person und des Traglings unterstützt und zu den Lebensgewohnheiten der Familie passt. In jedem Fall sollte deine zukünftige Trage die natürliche Entwicklung des Kindes ausgehend vom individuellen Entwicklungsstand (= entwicklungsgerechtes Tragen) berücksichtigen. Hier spielt allen voran das Alter eine bedeutende Rolle. Da bei Tragetüchern grundsätzlich eine höhere Anhockung möglich ist, empfehlen sich diese für Säuglinge. Umso höher die Anhockung, desto runder ist der Rücken. Folglich ist die optimale Haltung eines getragenen Neugeborenen C-förmig. Die Stützung der Tragehilfe verhindert somit ein Zusammensacken. Neben der Wirbelsäulenaufrichtung sollte auf die Hüftentwicklung und visuelle Wahrnehmung geachtet werden. Desweiteren hängt die Wahl für ein bestimmtes Modell von Fragestellungen ab, die sich aus deinem ganz persönlichen Alltag mit deinem Kind ergeben. Lies hierzu gerne noch einmal durch unseren letzten Blog-Beitrag über Bedürfnisgerechtes Tragen. Jedenfalls gibt es auch Tragesysteme für Kinder bis 5 Jahre und darüber hinaus.

Das A und O bei der Auswahl einer Tragehilfe oder eines Tragetuchs:
Feste Stützung | Freie Atemwege | Sicher rein und raus -> Tragen muss sicher sein!

Feste Stützung:

Kein Zusammensacken wegen möglicher Beeinträchtigung der Atmung; Stützung am gesamten Rücken und Kopf; fester Sitz der Tragehilfe -> Körper des Kindes nah am Körper des Erwachsenen (sollte bis zu einer Beugung von 45° möglich sein); faltenfreier Verlauf

Freie Atemwege:

Kopf in Verlängerung zur Wirbelsäule (weder nach vorne noch nach hinten geneigt); keine Schals oder weite Kragen, die die Atemwege des Kindes verlegen könnten; Vergräbt sich das Kind in deiner Brust, kannst du dich sanft nach vorne beugen und es animieren, seinen Kopf neu zu positionieren.

Sicher rein & raus:

Wähle eine Tragehilfe, die dir bequem ist und mit deren Handhabung du dich sicher fühlst. Unsicherheit verhindert ein entspanntes Tragen, wodurch sich auch dein Kind entspannt.


Um dir einen groben Überblick über das umfassende Angebot an Tragesystemen zu verschaffen, empfehlen wir dir diesen Link.
Auf der Suche nach dem perfekten Tragesystem empfiehlt es sich außerdem eine Trageberatung in Anspruch zu nehmen. Gute BeraterInnen zeigen dir unterschiedliche Modelle, die bedürfnisgerechtes Tragen ermöglichen. Ein weiterer Vorteil einer Trageberatung ist, dass du bestimmte Modelle gleich vor Ort ausprobieren kannst.
Unser heutiges Beitragsbild stammt erneut von Trageberaterin Christine von Fuchs und Spatz in Neunkirchen. Auch in der derzeit herausfordernden Zeit hält sie Trageberatungen gemäß den gesetzlichen Coronaregeln ab und freut sich, dich und dein Baby vielleicht schon bald kennenzulernen.