Familieneinsamkeit

Wir nehmen den Begriff heute bewusst auseinander: Familieneinsamkeit!
Ja, du hast richtig gelesen, auch in deiner Familie kannst du dich einsam fühlen. Selbst wenn du eines oder mehrere Kinder hast, kann sie ein Thema sein. Kinder sind wunderbar, doch sie verändern eine Familie unweigerlich und oftmals stellen ihre Eltern ihre eigenen Bedürfnisse und die für eine gute Partnerschaft hinten an. Je länger dies andauert, desto belastender kann die Situation werden.
Fühlst du dich oft alleine mit dem Haushalt? Hört dir dein Partner zu wenig zu? Brauchst du mehr Zeit für dich oder wünschst du dir mehr Zeit als Familie?
Egal worum es bei dir geht: Du hast das Gefühl in der Familie einsam zu sein.

Was kannst du nun machen, dass du dich mit deinen Liebsten wieder wohl fühlst?
1. Frage dich, woher deine Einsamkeit kommt

Einsamkeit in der Familie entsteht in fast allen Fällen nicht deswegen, weil zu wenige Menschen um dich herum sind, sondern weil die Beziehung zu diesen Menschen nicht nährend genug ist. Hierbei spreche ich von anderen Erwachsenen – ein Kind erfüllt ein Bedürfnis nach Nähe auf eine andere Art und Weise, die mit einsam oder nicht-einsam per se nichts zu tun hat.
Bei Familieneinsamkeit werden deine Bedürfnisse zu wenig befriedigt. Das können jene nach Wertschätzung, Anerkennung, Verständnis oder Geborgenheit sein. Aber genauso kann es sich um zu viel oder wenig Kommunikation bzw. Eingebunden-sein in das Leben deines Partners handeln sowie um zu viel oder wenig Zeit für dich alleine.
Möglicherweise ist es aber auch die Liebe zu dir selbst, die du momentan nicht so gut spüren kannst, wodurch du unbewusst eine Mauer um dich aufgebaut hast, die es deinem Partner erschwert, an dich heranzukommen.

2. Begib dich heraus aus der Opferrolle

Vergiss nicht: Niemand kann dir ohne deiner Zustimmung das Gefühl geben, ein Opfer zu sein. Entscheide dich klar gegen diese Rolle und mach dir deine Handlungsfähigkeit bewusst. Wenn du dich mit etwas nicht wohl fühlst, kannst und darfst du etwas dagegen tun!

3. Werde aktiv und brich deine Familieneinsamkeit

Überlege: Was wünschst du dir und was bist du bereit dafür zu verändern? Was würde dich so richtig glücklich machen? Trau dich deine Beziehung vollkommen in Frage zu stellen, um in weiterer Folge an ihr zu arbeiten oder sie möglicherweise zu verlassen. Hält der Boden/die Basis noch, auf der eure Beziehung steht?

Nun arbeite entsprechend deinen Erkenntnissen aus Punkt 1 an deiner Einsamkeit. Sprich mit deinem Partner über deine Gefühle und deine Veränderungsideen. Bestenfalls könnt ihr gemeinsam etwas für eure Familie tun. Wenn du dir etwas Bestimmtes wünschst, sprich deine Bedürfnisse klar aus und mach deinem Partner bewusst, dass du dies oder jenes brauchst, um in der Familie gut zu funktionieren und dich wohl zu fühlen.
Vergiss nicht, dass du nicht alleine bist. Wenn du das Gefühl hast, etwas nicht alleine „lösen“ zu wollen, dann hol dir gerne Hilfe. Das kann eine gute Freundin sein, eine Paar- bzw. Einzeltherapie oder eine Selbsthilfegruppe. In Zeiten von Corona gibt es diesbezüglich auch einige Online-Angebote.

Eine unserer Kooperationspartnerinnen ist Mag. Steinbauer vom Mamaraum. Sie bietet psychologische Beratungen für Mamas und Paare im Einzel- oder Gruppensetting an.

Außerdem möchten wir dir eine Empfehlung für Melanie Pignitter’s Honigperlen aussprechen. Die Wienerin beschäftigt sich in ihren Büchern, Blogs und Podcasts ganz stark mit dem Thema Selbstliebe.